Schlank im Schlaf

Zu wenig Schlaf macht fett und führt zu Insulinresistenz

An der University of Chicago wurde zuletzt der Zusammenhang zwischen Energiehaushalt und Schlafentzug untersucht. Hierzu wurden sieben gesunde, schlanke und junge Probanden herangezogen, die jeweils vier Nächte hintereinander entweder 8,5 Stunden oder nur 4,5 Stunden schlafen durften. Die Nahrungsmenge war bei beiden Versuchsansätzen dieselbe und wurde über den Untersuchungszeitraum von jeweils 4 Wochen streng kontrolliert.

Nach den Testperioden führten die Wissenschaftler verschiedene Untersuchungen durch, u.a. einen Glukose-Toleranztest, der aufzeigt, wie sensibel der Körper auf Insulin reagiert. Nach den kurzen Schlafzeiten reagierte der Körper der Probanden weit weniger empfindlich auf Insulin. Die Dosis des Hormons musste bis zu drei Mal höher sein um die gleiche Reaktion der Fettzellen zu erhalten wie bei den Probanden mit den langen Schlafphasen.

Wenn Fettgewebe nicht effektiv auf Insulin reagiere, könnten dabei Störungen auftreten, die zu Übergewicht, Diabetes und anderen Erkrankungen führen. Fettzellen produzieren insb. auch das Hormon Leptin, das den Appetit bremst. Diese Funktion gerät möglicherweise durch die gestörte Insulinempfindlichkeit der Fettzellen durcheinander. Schlafentzug kann also auf diese Weise zu mehr Hunger und damit zu Übergewicht führen, schlussfolgern die Forscher.

Auch wenn die Probandenzahl doch recht gering ist, zeigten sich die Forscher von Ihren Studienergebnissen überzeugt, denn die Studie zeige, dass keiner der Probanden die metabolischen Störungen kompensieren konnte.

Quellen:
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/316315.html
http://annals.org/article.aspx?articleid=1379773  (16 October 2012)
Artikel vom 17.10.2012 im Wissenschaftsteil der FAZ: "Schlafen bildet und hält schlank"
http://www.n-tv.de/wissen/Auch-Fettzellen-brauchen-Schlaf-article7482841.html

Anmerkung von figur-coach hierzu:
Dass Schlafentzug auch einen erheblichen Stressfaktor darstellt, dürfte auf der Hand liegen. Insoweit ist anzunehmen, dass durch Schlafenmangel auch wiederum insb. das Stresshormon Cortisol verstärkt ausgeschüttet wird und damit negativen Einfluss auf die Insulinreaktionen hat, die letztlich zu den angesprochenen metabolischen Störungen führen. Denn dass Cortisol die Insulinempfindlichkeit schwächt, ist erwiesen.